Wandel seit dem Mittelalter
Schon im 14. Jahrhundert bewiesen die Lüner ihren Mut zur Veränderung, als die Stadt vom Nord- auf das Südufer der Lippe verlagert wurde. Diese revolutionäre Entscheidung zeugt von Gemeinschaftssinn und Entschlossenheit – Werte, die Lünen bis heute prägen.
Vom Bergbau zur Industriegesellschaft
Mit der Entdeckung von Steinkohle und Eisenerz im 19. Jahrhundert entwickelte sich Lünen von einer ländlichen Region zu einem wichtigen Industriestandort. Die Bevölkerung wuchs rasant: Von knapp 6.000 Menschen 1895 auf über 45.000 im Jahr 1933. Migranten aus ganz Europa fanden hier Arbeit und Heimat, und Lünen wurde zum multikulturellen Schmelztiegel. Der Bergbau prägte die Stadt wirtschaftlich und sozial – bis sein Ende einen erneuten Strukturwandel einläutete.
Von Kohlenstaub zur Kreislaufwirtschaft
Nach dem Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau wandelte Lünen die Herausforderungen in Chancen um. Ehemalige Zechengelände wurden zu modernen Gewerbeparks, die heute Vorreiter in Recycling, Rohstoffsicherung und Kreislaufwirtschaft sind. Lünen beweist, wie man durch Innovation Traditionen bewahrt und die Zukunft nachhaltig gestaltet. Die Zahl der Beschäftigten steigt seitdem wieder kontinuierlich, abgesehen von der kleinen Delle in der Covid-19-Pandemie.
LünTec: Vision und Fortschritt
Ein Paradebeispiel für Erneuerung ist das LünTec Technologiezentrum, das auf dem Gelände der Zeche Achenbach IV entstand. Das markante „LünTec-Ufo“ steht für visionäre Architektur und Innovationskraft. Als Hotspot für Start-ups und etablierte Unternehmen symbolisiert es Lünens Fähigkeit, mutig neue Wege zu gehen.
Blick in die Zukunft
Auch die Zukunft gestaltet Lünen aktiv: Digitale Infrastruktur, lokale Wirtschaftsförderung, Fachkräftegewinnung und ökologische Verantwortung stehen im Fokus der aktuellen Transformation der Arbeit und Wirtschaft. Durch vorausschauende Initiativen bleibt Lünen ein flexibler Wirtschaftsstandort, der den Wandel weiterhin als Chance begreift.
Von der Zeche zum Technologiezentrum
1918 begann mit dem Schacht IV der Zeche Minister Achenbach der Bergbau auf dem Gelände, der bis zur Stilllegung 1990 andauerte. Bereits 1991 beschloss die Stadt Lünen, das Areal neu zu nutzen. Mit der Gründung der LünTec GmbH im selben Jahr wurde das ambitionierte Umbauprojekt gestartet. Nach umfangreichen Planungen und Bauarbeiten wurde das Zentrum am 9. Mai 1995 eröffnet und zog rasch Unternehmen an.
Ein Zentrum für Innovation
Heute beherbergt das LünTec 52 Unternehmen mit mehr als 350 Beschäftigten. Start-ups, junge Firmen und expandierende Unternehmen profitieren von flexiblen Mietflächen, moderner Infrastruktur und einer starken Branchenvielfalt, insbesondere in IT, Gesundheitswesen und Technologie. Ein Wahrzeichen ist das „UFO“ nach einer Skizze von Luigi Colani, das seit der Eröffnung das Schachtgerüst krönt und als Veranstaltungsort dient.
Historie und Moderne vereint
Historische Gebäude wie die alte Schachthalle und der Förderturm sowie das Hauptgebäude mit Lohnhalle und Waschkaue wurden bewusst integriert. Ergänzt durch moderne Architektur – etwa das 2009 ausgezeichnete würfelförmige Bürogebäude mit dem Namen Schwarzer Kubus – verbindet das LünTec Vergangenheit und Zukunft.
Die Rolle des WZL
Seit 2004 führt die Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH (WZL) die Geschäfte des LünTec. Sie fördert Unternehmen, unterstützt Innovationsprojekte und stärkt die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft.
Das LünTec ist mehr als ein Standort: Es symbolisiert Wandel, Innovation und Zukunft und zeigt, wie ehemalige Industriestandorte durch visionäre Ideen zu lebendigen Innovationszentren werden können.
Von der Zeche „Minister Achenbach Schacht IV“ zum modernen Innovationsstandort
- 1918 – Beginn der Abteufung des Schachtes IV im Nordosten von Brambauer
- 1924 – Inbetriebnahme der Seilfahrt- und Fördertechnik
Niedergang des Bergbaus und Ende der Kohleförderung
- 1968 – Stilllegung der Seilbahn für Kohle- und Bergetransport unter Tage
- 1990 – Endgültiges Ende der Seilfahrt am Schacht IV
- 31.07.1991 – Vollständige Betriebseinstellung des Bergwerks Minister Achenbach IV
Transformation zur Innovationsstätte
- Juni 1991 – Anmeldung des Projekts LünTec zur Internationalen Bauausstellung (IBA Emscherpark)
- 19.09.1991 – Ratsbeschluss der Stadt Lünen zur Wiederverwendung der Schachtanlage als modernes Technologiezentrum
- 30.10.1991 – Gründung der LünTec Technologiezentrum Lünen GmbH als Betreiber des neuen Zentrums
- Dezember 1991 – Ausschreibung eines internationalen Ideen- und Realisierungswettbewerbs zur Gestaltung des LünTec-Geländes
Umbau und Fertigstellung
- 14.05.1992 – Beschluss zum Umbau des Schachtes IV zum Technologiezentrum auf Basis des Gewinnerentwurfs des Architektenwettbewerbs (Büro Weiss, Lünen)
- 30.11.1992 – Bauantrag bei der Stadt Lünen
- 28.02.1993 – Entlassung der Betriebsfläche aus der Bergaufsicht
- 03.05.1993 – Baugenehmigung für das LünTec
- 07.06.1993 – Grundsteinlegung des neuen Technologiezentrums
- 11.08.1994 – Richtfest
Eröffnung und erste Nutzung
- 01.03.1995 – Einzug der ersten Mieter
- 09.05.1995 – Offizielle Eröffnung des LünTec mit dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Günter Einert
Weiterentwicklung und Vermietung
- 1998 – Gründung des Lüntec Fördervereins e.V.
- 2000 – Eröffnung des neu erbauten Gründungszentrums
- 2000 – Eröffnung des Café Lüntec im Pförtnerhäuschen
- 2004 – übernimmt das Wirtschaftsförderungszentrum Lünen die Geschäftsführung
- 2008 – Eröffnung des prämierten Kubus
- 2024 – 52 Unternehmen mit mehr als 350 Beschäftigten mieten die 7.159 m2 des LünTec