Auch aus bundespolitischer Sicht gibt es Rückhalt für schlanke, digitale Prozesse, die alle mitnehmen – vom Start-up bis zum Großprojekt, betonte Felix Banaszak, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen und Duisburger: „Das Ruhrgebiet geht hier voran. Als Modellregion für nachhaltige Modernisierung zeigen wir, wie Verwaltung im 21. Jahrhundert funktioniert: klimakompatibel, digital, effizient – und der Herausforderung gewachsen.“ Bürokratieabbau bedeute, richtig gemacht, keinen Verzicht auf Kontrolle, sondern sei eine Investition in die Zukunft.
Aus Sicht der Wirtschaft erhielt die Idee ebenfalls Zuspruch: „Unsere Transformationskultur ist unser Pfund hier im Ruhrgebiet. Bei uns ist nie etwas fertig! Veränderung ist gelebte Normalität“, sagte Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands Klöckner & Co SE und Moderator des Initiativkreises Ruhr. Gerade für den Energiesektor sei man als Modellregion prädestiniert: „Wir haben nicht nur die Konzerne hier, wir haben auch eine einmalige geografische Lage im Herzen Europas mit Anbindung per Schiene, Bahn, Autobahn, Flugzeug und insbesondere auch über die Wasserwege."
Bürokratie binde wertvolle Ressourcen, die besser in die Ausbildung, Innovation und Kundenbetreuung investiert wären, erklärte Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund: „Wir können - und müssen sogar – zur Modellregion werden: Mit schlanken, digitalen Verwaltungs- und Genehmigungsprozessen, klaren Zuständigkeiten und regionaler Zusammenarbeit der wesentlichen Akteure. Nur durch diese Verzahnung können wir lokale Stärken bündeln, Synergien nutzen und neue Technologien in die Umsetzung bekommen. Das Handwerk steht bereit, diesen Wandel aktiv mitzugestalten und regionale Maßstäbe zu setzen.“
Die Ergebnisse der Wirtschaftskonferenz Ruhr fließen in zwei Positionspapiere mit konkreten Vorschlägen für eine Entbürokratisierung ein. „In vier Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Verwaltung und Verbänden haben wir im Vorfeld konkrete Herausforderungen gesammelt, und konkrete Verbesserungsvorschläge entwickelt. Aber auch geschaut, was bei uns in der Region schon gut läuft und von dem andere schon lernen können“, so Jörg Kemna.
Die BMR veranstaltete die Wirtschaftskonferenz Ruhr zum ersten Mal im Auftrag der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr. Partner waren der Initiativkreis Ruhr, die Industrie- und Handelskammern Ruhr sowie die FUNKE Mediengruppe und Drees & Sommer, ein international tätiges Beratungsunternehmen für den Bau & Immobiliensektor.
Diverse Filme sowie zwei Positionspapiere bieten eine gute Zusammenfassung der Ergebnisse der Konferenz.
Wirtschaftskonferenz Ruhr 2025: Positionspapier zum Bürokratieabbau im Themenbereich Immobilien & Bau
Wirtschaftskonferenz Ruhr 2025: Positionspapier zum Bürokratieabbau im Themenbereich Energie & Infrastruktur